Zu wenig Überschwemmungsflächen an deutschen Flüssen bei Fluten
Wir alle haben die schockierenden Bilder der letzten Tage im Kopf. In NRW und Rheinland-Pfalz gab es heftige Regengüsse und einige Bäche und Flüsse sind über die Ufer getreten. Dabei gab es extreme Verwüstung und viele Tote. Leider werden sich diese Bilder in Zukunft häufen. Dem Wasser bleibt schlicht kein Platz um zu versickern. Die Folge ist eine Wasseransammlung mit enormen Schadenspozential. Die Kanalisation ist mit diesen Wassermassen überfordert. Sie ist so konzipiert, dass selbst nur alle 10 bis 100 Jahre vorkommende Regenereignisse abgeleitet werden können. Für stärkere Niederschläge sind diese nicht ausgelegt. Es ist auch nicht wirtschaftlich die Kanalisation für Ereignisse, die seltener als 100 Jahre auftreten, auszulegen. Eine Ansammlung von Regenwasser kann aber auch auf andere Weise verhindert werden. Durch genügend Überschwemmungsfläche und Platz auf dem das Wasser versickern kann. Doch pro Tag wird in Deutschland eine Fläche von 56 Hektar Land neu versiegelt. Ziel der Regierung war es diese Zahl bis 2020 auf 30 Hektar zu reduzieren. Erreicht wurde das nicht. Außerdem sind Flüsse so begradigt und dicht bebaut, dass den Wassermassen gar kein Platz zum Entweichen bleibt. So sind vom größten Fluss Deutschlands, dem Rhein, etwas weniger als 15 Prozent der einst 8.000 Quadratkilometer Überschwemmungsfläche übrig. Solche extremen Regenereignisse werden durch den Klimawandel immer häufiger. Schon durch die derzeitige Temperaturerhöhung kann die Atmosphäre 7 Prozent mehr Wasser aufnehmen. Und dieses muss irgendwann und irgendwo abregnen.
Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/rhein-wasserqualitaet-umweltschutz-100.html