Wüstenstaub für den Regenwald
An etwa hundert Tagen im Jahr toben Sandstürme über der trockenen Bodélé-Niederung am südlichen Rand der Sahara. Dieses Wüstengebiet im Tschad mit seinen rasant wandernden Sicheldünen gilt als größte natürliche Staubquelle der Welt. Nährstoffe wie Eisen und Phosphor gelangen durch die Stürme in die Atmosphäre und wirken als bedeutende Düngerlieferanten für Westafrika, die Kapverdischen Inseln und die über 4.000 Kilometer entfernte Amazonas-Region. Es wird geschätzt, dass über diesen Weg pro Jahr 500 Millionen Tonnen Staub im Amazonas-Gebiet landen. Damit liefert die Sahara-Region mehr als die Hälfte der Nährstoffe, die die tropischen Pflanzen im Amazonas-Gebiet für ihr Wachstum benötigen. Die Vegetation im größten Regenwald der Erde wäre ohne diese Millionen Tonnen an Phosphaten, Sulfaten und Eisenoxiden weniger üppig und damit wahrscheinlich auch weniger artenreich.
Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/erde/news/2010/sahara-staub-duengt-regenwald-im-amazonas/