Der Verbrauch von Plastiktüten sinkt in Deutschland seit 2015 kontinuierlich. Denn seit 2016 darf der Handel Kunststofftragetaschen nur noch gegen Bezahlung anbieten. Wurden 2015 noch 5.6 Mrd. Plastiktüten verbraucht, waren es 2018 nur noch 2 Mrd. Ausgenommen von der Regulierung sind Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke von 15 bis 50 Mikrometern. Ab Anfang 2022 ändert sich das aber. Ab diesem Zeitpunkt darf der Handel Tüten mit dieser Wandstärke nicht mehr anbieten. Ausgenommen von dem Verbot sind Plastiktüten, die eine dünnere Wandstärke als 15 Mikrometer haben. Diese werden Umgangssprachlich „Hemdchenbeutel“ genannt. In der Regel werden diese für das Einpacken von Obst und Gemüse verwendet. Der Gebrauch dieser nimmt aufgrund der Regulierungen gegen andere Plastiktüten sogar tendenziell zu. Alleine 2019 wurden 3.65 Mrd. Hemdchenbeutel verbraucht. Ein Verbot kommt derzeit aus Gründen der Hygiene nicht zustande. Außerdem gibt es die Sorge, dass Hersteller durch ein Verbot der Hemdchenbeutel zu der Motivation kommen mehr Produkte standardmäßig in Plastik zu verpacken. Alternativ zum Hemdchenbeutel kann man sich einen eigenen Jute-Beutel oder Rucksack mitbringen. Eigene Meinung: Den Grund der Hygiene kann ich nicht wirklich nachvollziehen, da man gekauftes Obst und Gemüse vor dem Essen sowieso gut mit Wasser säubern sollte. Alleine schon weil das Obst und Gemüse vorher schon durch viele Hände ging und möglicherweise mit Chemikalien bespritzt ist. Auch das standardmäßige Verpacken von Obst und Gemüse in Plastik durch die Hersteller, wovor die Regierung Sorge hat, wäre durch eine entsprechende Regulierung zu verhindern. Ein konsequentes Verbot von Plastiktüten würde die immense Ressourcenverschwendung stoppen können. Mit den derzeitigen Regularien verschiebt sich das Problem nur anstatt es zu lösen.
Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/dunne-plastiktueten-verboten-1688818